TNM

Schnellzugriff: TumorstadienTNMLCRGVSX

Die TNM-Klassifikation, auch TNM-System oder TNM-Staging genannt, ist eine Klassifikation aus der Medizin und bezeichnet eine Stadieneinteilung von malignen Tumoren. Sie wurde von P. Denoix aus Frankreich entwickelt, und seit 1950 von der UICC weitergeführt.
Der Vorteil liegt darin, das alle beteiligten, gleich ob behandelnder Arzt oder Patient, die gleichen Informationen was die Klassifizierung, Ausbreitung und Behandlung der Erkrankung betrifft erhalten.

Männliche Keimzelltumoren sind die einzigen malignen Tumoren, die nicht nur alleine durch die TNM-Klassifikation, sondern seit 1997 auch durch die Tumormarker AFP, HCG und LDH in einer so genannten S = Serum Kategorie charakterisiert werden.
Information

Tumorstadien Einteilung nach dem TNM - System   

Bedeutung der Präfixe vor dem TNM – System Bezeichnungen
c – klinisches Stadium
p – pathologisches Stadium
m – multiple Primärtumoren
u – aufgrund einer Ultraschalluntersuchung (Endosonographie, Ultraschalldiagnostik)
r – Rezidiv-Stadium
y – Zustand nach Therapie
a – Klassifikation erst durch Autopsie

T - Tumor   

Größe/Ausdehnung des Primärtumors
TX – Der Primärtumor kann nicht festgestellt werden
Tis – Carcinoma in situ ( Eine Krebs-Frühform, die noch nicht in das benachbartes Gewebe eingewandert (infiltriert) ist )
T0 – Keine Anzeichen von einem Primärtumor
T1 – Größte Tumorausdehnung maximal 2cm
T2 – Größte Tumorausdehnung mehr als 2cm, jedoch maximal 5cm
T3 – Größte Tumorausdehnung mehr als 5cm
T4 – Tumor jeder Größe mit direkter Ausdehnung.

Ta – gibt es nur bei bestimmten Organen (Nierenbecken, Harnleiter, Harnblase, Harnröhre und Penis)
Tm – multiple Tumoren der gleichen Region
Tcy – zytologisch (z.B. Pleuraerguss, Aszites) z.B. M1(cy+)

N - Nodes / Nodulus / Lymphknoten   

Fehlen bzw. Vorhandensein von regionalen Lymphknotenmetastasen

NX – Regionäre Lymphknoten können nicht festgestellt werden
NO – Keine Anzeichen für regionären Lymphknoten Metastasen
N1 – Metastasierung in Form eines Lymphknoten Konglomerats, oder in solitären / multiplen Lymphknoten. Größte Ausdehnung maximal 2cm
N2 – Metastasierung in Form eines Lymphknoten Konglomerats, oder in multiplen Lymphknoten. Größte Ausdehnung mehr als 2cm, jedoch maximal 5cm
N3 – Metastasierung in Form eines Lymphknoten Konglomerats. Größte Ausdehnung mehr als 5cm

Ni – isolierte Tumorzellen (+/-)
Ns – Sentinel – Lymphknoten
Nmol – molekulargenetische Untersuchung (+/-)

M - Fernmetastasen  

Fehlen bzw. Vorhandensein von Fernmetastasen

MX – Fernmetastasen können nicht festgestellt werden
M0 – Keine Anzeichen für Fernmetastasen
M1 – Fernmetastasen vorhanden

Die Kategorie M1 kann noch weitergehend spezifiziert werden

PUL – Lunge BRA – ZNS
HEP – Leber PLE – Pleura
BRA – Hirn PER – Peritoneum (Bauchfell)
OSS – Knochen SKI – Haut
LYM – Lymphknoten EYE – Augen
ADR – Nebenniere OTH – Andere
MAR – Knochenmark

L - Invasion (Einbruch) in die Lymphgefäße/Lymphsystem  

LX – Kann nicht beurteilt werden
L0 – Keine lymphatische Invasion
L1 – Mit Invasion (mikroskopisch)
L2 – Mit Invasion (makroskopisch)

C - Certainty factor    

Grad der Befundsicherung

C1 – Klinische Untersuchung, Standard-Röntgen-Aufnahme, Endoskopie
C2 – Spezielle apparative Untersuchung ( CT, Sonographie, MRT, Endoskopie mit Biopsie )
C3 – Chirurgische Exploration mit Biopsie / Zytologie
C4 – Vollständige pathologische Aufarbeitung
C5 – Autopsie

R - Residualtumor   

Resttumor Gewebe. Wird überwiegend nach einer operativen Behandlung angewendet. Diese Angabe steht für das Fehlen oder Vorhandensein von Resttumorgewebe

RX – Kann nicht beurteilt werden
R0 – Kein Residualtumor nachweisbar. Erhöhter Tumormarkerspiegel geht nicht ein
R1 – Nur histologisch mit Residualtumor (Resektionsrand) zytologischer Befund – R1(cy+), Carcinoma in situ am Resektionsrand R1(is)
R2 – Makroskopisch nachweisbarer Residualtumor bzw. nichtresektable Metastasen
R2a – Makroskopischer Nachweis
R2b – Histologische Sicherung

G - Grading 

Differenzierung des Tumor Gewebes. Beschreibt den Umfang der Veränderung im Tumorgewebe im Vergleich zum normalen Gewebe und gibt Hinweise auf die biologischen Eigenschaften und die Aggressivität des Tumors.

G1 – gut differenziert, wenige Mitosen
G2 – mässig differenziert
G3 – schlecht differenziert, viele Mitosen
G4 – anaplastisch

V - Invasion (Einbruch) in die Venen    

VX – Kann nicht beurteilt werden
V0 – Keine venöse Invasion
V1 – Mit Invasion (mikroskopisch)
V2 – Mit Invasion (makroskopisch)

S - Serumtumormarker    

SX – Serumtumormarker liegen nicht vor, bzw. wurden nicht bestimmt
S0 – Serumtumormarker liegen im Normbereich

LDH ß-HCG ( lU/l )AFP (ng / ml )
S1-< 1,5 x N und< 5.000 und< 1.000
S2-1,5 – 10x N oder5.000 – 50.000 oder1.000 – 10.000
S3- 10x N oder> 50.000 oder> 10.000
(N = obere Grenze des Normwertes für LDH)

X – Keine Angaben oder Aussagen möglich